Kinderlosigkeit

Ungewollte Kinderlosigkeit kann sehr schmerzhaft sein und ist leider auf dem besten Weg eine Volkskrankheit zu werden die ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist.

Es ist fast schon ein ideologischer Zwang ein Kind(er) haben zu müssen, um tatsächlich eine glückliche Familie zu sein.

Für viele Frauen und Männer die ungewollt kinderlos sind, ist es sehr schwer damit umzugehen, offen darüber zu reden oder innerhalb des Freundes- und Familienkreis zu erleben, wie andere Kinder bekommen.

Es geht um die eigene Unfähigkeit so etwas „Simples „ wie schwanger werden“ nicht zu erreichen. Sie funktionieren nicht, das Normalste der Welt – ein Kind zu zeugen „Sie schaffen es nicht“.

Wer ist schuld?

Es kann sich ein Gefühl von Minderwertigkeit, Traurigkeit, Schuld, Wut, Aggression, Verzweiflung einstellen, was den Druck erhöht und zu einer belastenden Situation innerhalb der Beziehung führt. Vor allem, wenn sich herausstellt, dass einer der Partner, aus medizinischer Sicht „schuld“ ist.

In der ungewollten Kinderlosigkeit darf es keine Schuldzuweisung geben. Der Druck welcher somit auf dem Partner aufgebaut wird ist ungesund, unmenschlich und macht den Partner „klein“. Dies kann nicht die Basis für eine gemeinsame Zukunft sein.

Oft sind medizinische Ergebnisse (Samenzählung, fehlender Eisprung) eine Momentaufnahme, die in einer entspannten Situation vielleicht schon wieder ganz andere Ergebnisse bedeuten können. Somit sind sie in vielen Fällen kein endgültiges Urteil (ausgenommen körperliche/organische Gründe).

Ein wichtiger Aspekt der Kinderlosigkeit ist neben dem körperlichen die Psyche:

negativer Stress und Druck im Beruf und im Alltag

belastende Situationen

Doppelbelastung Beruf, Haushalt, Anforderung der perfekte Partner zu sein

unbewältigter Mutter – Tochterkonflikt

Innere Konflikte

unbewusste Angst

Ambivalenz

Druck – Sex nach Plan

… und viele andere Aspekte können zu einer Kinderlosigkeit führen.

Frauen wie Männer leiden darunter, deshalb kann ungewollte Kinderlosigkeit nur gemeinsam getragen und ertragen werden.

Wichtig ist unabhängig von der Klärung medizinischer Aspekte bei Paaren im Gespräch nach Ursachen und Überzeugungen zu suchen, die vielleicht unterbewusst Konflikte verursachen, diese aufzudecken und aufzuarbeiten. Zu Schauen, in welchem Umfeld lebt das Paar, wie hoch ist das Stressniveau, wie lässt sich Druck herausnehmen. Wie sind die gesundheitlichen Rahmenbedingungen.

Auch die Überlegung ein Leben ohne Kind kann betrachtet und neu bewertet werden.

Es gibt immer verschiedene Blickrichtungen auf eine Situation. Das persönliche Glück bzw. eine glückliche Partnerschaft hängt nicht von der Tatsache ab, ein Kind zu haben.